Spielzeugfreie Zeit in der Eulengruppe

Das freie Spiel der Kinder hat für uns einen hohen pädagogischen Stellenwert. Die Kinder können sich ausprobieren, ihrer Fantasie freien Lauf lassen, Vorlieben entdecken und verschiedenste Verhaltensweisen testen.

In diesem freien Spiel steht den Kindern unterschiedlichstes Spielzeug zur Verfügung, das entweder getreu seiner Funktion genutzt werden kann, oder sich mithilfe einer blühenden Fantasie in jegliche Gegenstände verwandeln kann.

Im Frühjahr 2016 haben wir jedoch vermehrt beobachtet, dass die Kinder mit der großen Menge an Spielzeugen häufig überfordert waren. Deshalb hatten wir uns dazu entschlossen, zusammen mit den Kindern ein neues Projekt zu starten, das wir „Spielzeugfreie Zeit“ nannten.

Unser Gruppenmaskottchen „Ellie Eule“ hat uns in dieser Zeit tatkräftig unterstützt. Immer wieder haben wir mit ihr gemeinsam einen Teil der Spielsachen weggeräumt, bis schließlich alle Regale leer waren. Doch dies sollte natürlich nicht so bleiben. Statt der üblichen Spielzeuge haben wir den Kindern alternatives Material angeboten, das keine vorgefertigten Zwecke besitzt, beispielsweise Becher, Papprollen, Korken und Stoffe.

Natürlich haben wir bei diesem Projekt pädagogische Ziele verfolgt. So wollten wir die Kinder neugierig machen, sie herausfordern und ihnen zu einem konzentrierten Spiel verhelfen. Außerdem wollten wir dadurch die vielen Konflikte um Spielzeug reduzieren, die bisher den Alltag belasteten und im Gegenzug zu einem angenehmen Miteinander anregen.

Die Eulenkinder haben dieses Projekt sehr gut angenommen und sind auf viele kreative Ideen gekommen. So wurden zum Beispiel Staubsauger aus Pappröhren gebaut, Korken wurden kurzerhand zu Eis, in den unzähligen Joghurtbechern wurde fleißig gekocht und mit den Stoffen haben wir tolle Höhlen gebaut.

Allen hat diese Zeit sehr gut gefallen, uns wurde es niemals langweilig und so hat sich dieses Projekt den ganzen Sommer über bis in den späten November ausgedehnt, bis dann unsere alternativen Spielsachen nach und nach wieder weggeräumt wurden, um den „richtigen“ Spielsachen wieder Platz zu machen.